Auszug - Aktuelle Entwicklungen im Bereich der kreisweiten Kita-Bedarfsplanung und einer landesweiten "Kita-Datenbank"  

Herr Kerder berichtet, dass in der Stadt Leipzig Schadensersatzklagen von Eltern stattgegeben worden sei, wonach die Stadt einen Ausgleich wegen Verdienstausfalls zahlen müsse, da sie keinen Platz in einer Kindertageseinrichtung habe bereitstellen können. Das bedeute für die Kita-Verantwortlichen, auch für unerwartete Fälle Plätze einzuplanen und viel kleinteiligere Bedarfsermittlungen vorzunehmen. . Bisher sei für viele Kommunen immer der kreisweite Ausbaubedarf gemäß Kita-Planung des Kreises maßgeblich gewesen, jetzt sollen die individuellen örtlichen Bedarfe und Interessen stärker berücksichtigt werden. Dafür starte jetzt ein Kitadialog. Zurzeit finden Kommunalgespräche u.a. mit den örtlichen Bürgermeistern, den Amtsverwaltungen und Kitaleitungen statt, um die aktuelle Nachfrage sowie eine Prognose detailliert zu ermitteln und weitere Problematiken zu thematisieren. Das Land baue derzeit eine landesweite Kitadatenbank auf, in welcher alle verfügbaren Plätze sowie Informationen über die Kitas vorhanden seien sollen. Hiermit könne dann auch das Anmeldegeschehen besser nachvollzogen und erfasst werden.

Auf die Nachfrage von Herrn Josov nach dem Umgang mit den vielen Flüchtlingskindern erklären Herr Kerder und Herr Stankat, dass keineswegs alle von ihrem Rechtsanspruch Gebrauch machten, allerdings gebe es auch hierfür noch keine zufriedenstellende Planung, da die Problematik sehr kurzfristig aufgetreten würde. Eine „Zweiklassengesellschaft“ sei hier allerdings ausdrücklich nicht gewollt. Die gesetzliche Pflicht bestehe darin, auch Unvorhersehbares in der Planung einzubeziehen und umzusetzen, woran jetzt gearbeitet werde.