Bürgerinformationssystem
Sachverhalt: Die Produktionsschule Segeberg startete am 04.05.2015 an den Standorten Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Norderstedt mit insgesamt 30 Plätzen. Mit Beschluss zur DrS/2014/181 wurde am 11.12.2014 zur Umsetzung der Produktionsschule für den Kreis Segeberg festgelegt: Das Jugendamt des Kreises Segeberg beteiligt sich in Kooperation mit dem Jobcenter Kreis Segeberg am Betrieb einer Produktionsschule an drei Standorten im Kreisgebiet mit insgesamt 30 Plätzen. Hierzu werden an allen Standorten insgesamt 7 Plätze durch den Kreis finanziert und Finanzmittel in Höhe von 56.700,- EUR in 2015 und in Höhe von 75.600,- EUR/jährlich für die Jahre 2016 und 2017 bereitgestellt.
Die Laufzeit der gemeinsamen Maßnahme mit dem Jobcenter Kreis Segeberg (JC) endete nach zweimaliger Verlängerung, entsprechend der Ausschreibungs-kriterien des JC am 03.06.2018. Bereits im Frühjahr 2018 wurde eine neue Ausschreibung unter Beteiligung des Jugendamtes und unter Federführung des JC auf dem Weg gebracht, um eine lückenlose Fortsetzung der Produktionsschule zu ermöglichen. Im Rahmen der Ausschreibung konnte, nach den Richtlinien des öffentlichen Vergaberechts, erneut die bereits von 2015 bis 2018 mit der Durchführung beauftragte Bietergemeinschaft für eine Fortsetzung der Produktionsschule Segeberg gewonnen werden. Hierzu gehören die „Junge Menschen in offener beruflicher Bildung und Ausbildung GmbH (JobA)“ in Bad Segeberg, der „Regenbogen e.V.“ für Kaltenkirchen und die „Norderstedter Bildungsgesellschaft mbH (NoBiG)“ für Norderstedt.
Je Standort werden nun 10 Teilnehmern/innen Plätze angeboten. Der Kreis Segeberg finanziert an den Standorten Bad Segeberg und Kaltenkirchen jeweils einen Platz. Um aber den lokalen Bedarfen Rechnung zu tragen, ohne dabei fortlaufend Plätze zu finanzieren die zeitweise nicht besetzt werden können, konnte es mit der neuen Ausschreibung dem Jugendamt ermöglicht werden, weitere Plätze flexibel aufzustocken. Das Jugendamt empfiehlt, diese Möglichkeit finanziell im Etat entsprechend abzusichern.
Mit der neuen Ausschreibung besteht die Möglichkeit, die auf eine Laufzeit von einem Jahr befristete Maßnahme erneut zweimal zu verlängern, sodass eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren mit einem Ende im Juni 2021 möglich ist. Um die Entwicklungen und Ergebnisse der vergangenen Jahre umfassend auszuwerten und darzustellen, haben die drei Träger der Produktionsschule in Zusammenarbeit mit den Koordinationskräften Herrn Volker Harms (Teamleiter U25 JC und Herrn Moritz Lorenzen (Bildungsmanagement und Bildungsplanung) im Jahr 2017 begonnen, einen Abschlussbericht zu erarbeiten. Der Bericht liegt als Anlage bei und gibt einen umfangreichen Einblick in die Arbeit und den Stand der Produktionsschule Segeberg. Dem voraus gingen jeweils halbjährliche interne Berichte, die den aktuellen Entwicklungsstand der Produktionsschule Segeberg widerspiegelten.
Unter Verweis auf den Abschlussbericht wird im Folgenden nur auf einige Punkte exemplarisch hingewiesen, die zur Entscheidung für die Fortführung der Maßnahme geführt haben und die Einordnung der bisherigen Ergebnisse erleichtern.
Das Jugendamt hat in diesem Bereich keine Angebote, die sowohl einen tagesstrukturierenden, berufsorientierenden Rahmen mit Begleitung durch eine sozialpädagogische und eine berufskundige Fachperson in Form einer Vollzeitmaßnahme für die Altersgruppe 15 - 25 bieten. Dabei liegt der aktuelle Betreuungsschlüssel bei etwa 2 zu 10.
Für die Einordnung und zum Verständnis der Ergebnisse der Produktionsschule Segeberg (2015 - 2018) ist zu akzeptieren, dass bereits kleinste Fortschritte, wie eine regelmäßige Teilnahme, die Annahme von Beratungs- und Therapieangeboten, das Beenden von negativen/destruktiven Verhaltensweisen sowie das Entwickeln von Schul- und Berufsperspektiven, individuelle Erfolge der Maßnahme darstellen. Ebenso wichtig ist es, dass für einen nicht unerheblichen Anteil der Jugendlichen, insbesondere die zuvor aufgeführten Punkte noch eine zu große Herausforderung darstellen und sich dies auch in den Abbruchzahlen widerspiegelt. Hier muss es allen Beteiligten langfristig gelingen, diese Zahlen noch deutlich zu senken.
Aufgrund der von Herrn Lorenzen seit 2016 kontinuierlich begleiteten Entwicklung wurde die Zahl der permanent vorgehaltenen Angebotsplätze des Jugendamtes (sieben Plätze zu Beginn; je einer an den Standorten Segeberg und Kaltenkirchen aktuell) bis heute zwei Mal angepasst. Im Rahmen der neuen Ausschreibung wurde das Konzept noch einmal überarbeitet und für Jugendliche (15+) u. a. mit Absentismus-Problematik erweitert. Den gestiegenen Anforderungen wurde mit gestiegenen Kosten (ab Juni 2018) pro Platz begegnet, was den erforderlichen 2 zu 10 Schlüssel aber dauerhaft sicherstellt. Auch wurde es ermöglicht, aufsuchende und mit Fahrtkosten verbundene Hol- und Bringdienste gesondert über das Jugendamt abzurechnen.
Für die kommenden Jahre ist davon auszugehen, dass der Bedarf an Auszeit, Schulersatz- und alltagsstrukturierenden Maßnahmen insbesondere mit beruflich orientierender Wirkung für die Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen deutlich steigen wird. Für den Kreis Segeberg ist es ein entscheidender Vorteil ein gut entwickeltes Angebot vorzuhalten, das jederzeit entlang der Bedarfe und Anforderungen ausgebaut und weiterentwickelt werden kann. Das Jobcenter ist hierbei ein äußerst wertvoller, sehr engagierter und die Entwicklung mit Augenmaß vorantreibender Partner im Rahmen der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit. Auf diesem Wege möchte sich die Verwaltung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Rahmen der rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit bedanken.
Beschlussvorschlag: Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport und der Jugendhilfeausschuss empfehlen der Kreistag beschließt:
Das Jugendamt des Kreises Segeberg und das Jobcenter des Kreises Segeberg setzen die gemeinsame Arbeit im Rahmen der Produktionsschule Segeberg fort. Es wird erneut eine Laufzeit von drei Jahren ab dem 3. Juni 2018 angestrebt. Die Produktionsschule wird an den Standorten Bad Segeberg, Kaltenkirchen und Norderstedt durch die beauftragten Träger durchgeführt. Das Jugendamt Kreis Segeberg finanziert an den Standorten Bad Segeberg und Kaltenkirchen je einen festen Platz für 11.340 € pro Jahr oder 945 € pro Monat und Platz. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit jeweils bis zu zwei weitere Plätze je Standort bei entsprechendem Bedarf kurzfristig zu besetzten. Die Gesamtetat für die Platzkosten der Produktionsschule Segeberg ist mit 51.030 € festzusetzen. Hierin enthalten ist die finanzielle Absicherung für vier Plätze à 12 Monate und einen Platz à 6 Monate.
Finanzielle Auswirkungen:
Bezug zum strategischen Management:
Belange von Menschen mit Behinderung sind betroffen:
Belange von Menschen mit Behinderung wurden berücksichtigt:
Anlage/n: Abschlussbericht Produktionsschule Segeberg 2015 - 2018
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||