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Vorlage - DrS/2019/211  

 
 
Betreff: Antrag auf Weiterfinanzierung des Projektes "Zukunft 1-2-3" der Tausendfüßler Stiftung, Kaltenkirchen, für die Jahre 2020/2021
Status:öffentlichVorlage-Art:Drucksache
Verfasser/in:Frau Kristoffersen
Federführend:Jugendamtsleitung Bearbeiter/-in: Zierke, Beate
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
12.09.2019 
7. Sitzung des Jugendhilfeausschusses geändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Anlagen:
Kalkulation_Zukunft 1-2-3 Bären_2020  

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt:

Zusammenfassung:

Antrag auf Weiterfinanzierung des Projektes "Zukunft 1-2-3" der Tausendfüßler Stiftung, Kaltenkirchen, für die Jahre 2020/2021. Die aktuelle Projektförderung läuft zum 31.12.2019 aus.

 

 

Sachverhalt:

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am 09.11.2017 die Mitfinanzierung des Projektes Zukunft 1-2-3 der Tausendfüßler Stiftung für 2018 und 2019 bis zu einer Höhe von 20.000 Euro pro Jahr beschlossen. Bisher wurden gut 8.000 Euro pro Jahr über die Landesförderung Schutzengel und 11.000 Euro aus Kreismitteln finanziert. Auch die Stadt Kaltenkirchen hat sich mit 3.600 Euro pro Jahr beteiligt, ein Eigenanteil des Trägers wurde zur Finanzierung mit eingebracht. Die Landesförderung entfällt zum 01.01.2020. Um das Projekt weiter fortzuführen, hat die Tausendfüßler Stiftung einen Antrag zur Weiterfinanzierung gestellt.

 

Projektbeschreibung:

Das Projekt „Zukunft 1-2-3“, das bereits seit 2013 (Anschubfinanzierung über die Damp Stiftung) erfolgreich umgesetzt wird, knüpft unmittelbar an die profunden Erfahrungen aus dem Tausendfüßler Kinderschutzprojekt „Große Hand - Kleine Hand“ an, das über niedrigschwellige aufsuchende Arbeit den Eltern bereits vor der Geburt bis zum 1. Lebensjahr ihres Kindes eine passgenaue Hilfestellung anbietet. Um nachhaltig eine Verbesserung der Lebensumstände der Kinder mit besonderen Belastungen zu erreichen und den Schutz dieser gefährdeten Kinder zu sichern, ist eine weiterführende Begleitung der problembehafteten Familien bis zum Eintritt in eine institutionelle Kinderbetreuung erforderlich. Der Übergang von der Bärengruppe in die Kita wird auf Wunsch der Eltern begleitet.

Das integrative und präventive Unterstützungs- und Hilfsangebot erfordert ein multiprofessionelles Team, das sich aus einer Pädagogin, einer Kinderkrankenschwester, einer Psychologin und Ärztin mit unterschiedlichen Zeitkontingenten zusammensetzt. Das Angebot findet an zwei Tagen in der Woche in den kinderfreundlichen Räumlichkeiten im Tausendfüßler Familienzentrum statt. Im strukturierten Rahmen der Gruppentreffen werden in Form von Gesprächen, Informationen, Beobachtungen mit anschließendem Feedback, Hilfestellungen und gemeinsamen Aktivitäten verschiedene Problemfelder der beteiligten Familien bedarfsgerecht bearbeitet.

Das Konzept bietet die Voraussetzung, verschiedene Problemfelder kontinuierlich, ressourcenorientiert und vor allem auf Augenhöhe zu beleuchten, frühzeitig zu identifizieren und systematisch zu verändern.

 

Zielgruppe:

Das Projekt Zukunft 1-2-3 richtet sich gezielt an Familien mit Kindern im Alter von ca. 6 - 36 Monaten, die einen individuellen und gezielten Hilfebedarf im Bereich der Bindungs- und Erziehungs- bzw. der Gesundheitsförderung benötigen. Es handelt sich dabei in der Regel um Familien,
 

  • die bereits durch den Sozialen Dienst/das Jugendamt begleitet werden
  • von sozialer Isolation bedroht sind
  • einen Migrationshintergrund bzw. Flüchtlingsstatus haben
  • in einem risikoreichen häuslichen bzw. sozialen Umfeld leben.

 

Projektbeurteilung:

 

Das Projekt verbessert nachhaltig die Lern- und Lebenschancen der Kinder. Es schließt eine Lücke zwischen der aufsuchenden Arbeit der Frühen Hilfen bis hin zum Eintritt in einen Krippen- oder Kitaplatz und sichert somit den Kindern eine bruchlose Bildungsbiografie. Insbesondere belastete Eltern erfahren in dieser Zeit eine intensive Begleitung. Durch diese Maßnahme werden schätzungsweise jährlich 6 - 8 Einzelfallhilfen in der Region West  eingespart. Im Bewilligungszeitraum der Förderung durch den Kreis Segeberg (01.01.2018 - 31.12.2019, Stand 14.08.2019)
 

  • verbleiben die Familien in der Regel zwischen 9 -12 Monate in der Gruppe
  • liegt das Einstiegsalter der Kinder zwischen 6 -10 Monaten
  • mehr als die Hälfte hat einen Migrations- und/oder Fluchthintergrund
  • 1/3 der Mütter leidet unter einer diagnostizierten psychischen Erkrankung
  • 1/3 der Familien hatte bereits Kontakt zum Jugendamt.

 

Eltern empfinden den individuellen Hilfebedarf als große Unterstützung, sowohl für sich als auch ihr Kind. Zitat einer 28-jährigen Mutter: „Mich hat die Gruppe stark gemacht. Ich weiß jetzt, wie ich als Mutter bin und auch sein kann. Besonders haben mir die Gespräche gutgetan.“

Die Kinder haben sich gut entwickelt und wurden selbständiger. Sie haben Strukturen und Regeln kennengelernt, welche die Eltern zuhause anwenden wollen. Zitat einer Mutter mit türkischer Abstammung: „Wenn ich zu meinen Kindern „Nein“ sage, dann ziehe ich das jetzt durch. Egal was meine Mutter oder Schwiegermutter sagt. Bei uns Türken darf man das nicht, da muss man machen, was die Kinder möchten. Ich finde Regeln gut. Meine Kinder haben dadurch das Essen am Tisch in der Gruppe gelernt. Die beiden können nun auch mit anderen Kindern spielen.“
 

Mütter und Kinder fühlen sich in der Gruppe wohl und werden mit ihrer Meinung/ihren Wünschen ernstgenommen. So werden ihre Anregungen für die Gruppenzeit aufgenommen und entsprechende Aktivitäten/Gesprächsrunden entwickelt. Der Austausch mit anderen Familien ist für die Familien eine große und oftmals neue Bereicherung, da ihnen oft Gesprächspersonen fehlen.

 

Die Verwaltung empfiehlt, das Projekt zunächst für zwei Jahre mit je 25.000,00 EUR für die Jahre 2020 und 2021 zu finanzieren. Dem Träger sollte auferlegt werden, bis zum 30.09.2021 dem Jugendhilfeausschuss einen Evaluationsbericht vor Projektende vorzulegen.

 

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Beschlussvorschlag:

Der Jugendhilfeausschuss befürwortet die Weiterfinanzierung des Projektes „Zukunft 1 -2- 3, die Bärengruppe“ im Jahr 2020 und 2021 mit bis zu 25.000 EUR jährlich aus Kreismitteln. Die Verwaltung wird gebeten, die Gelder dafür im Haushaltsentwurf 2020 zu berücksichtigen.

 

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

X

Ja:

 

 

Darstellung der einmaligen Kosten, Folgekosten

 

Jeweils 25.000 Euro aus Kreismitteln in den Jahren 2020 und 2021. Davon hat die Verwaltung bereits 20.000 Euro für die Finanzierung im Haushaltsentwurf 2020 berücksichtigt.

5.000 Euro müssten ggf. über die Änderungsliste zum Haushaltsentwurf 2020 ergänzt werden.

 

 

 

 

Mittelbereitstellung

X

Teilplan: 3632

 

In der Ergebnisrechnung

Produktkonto:

 

In der Finanzrechnung investiv

Produktkonto:

 

 

Der Beschluss führt zu einer über-/außerplanmäßigen Aufwendung bzw. Auszahlung

 

in Höhe von

 

Euro

 

(Der Hauptausschuss ist an der Beschlussfassung zu beteiligen)

 

 

Die Deckung der Haushaltsüberschreitung ist gesichert durch

 

Minderaufwendungen bzw. -auszahlungen beim Produktkonto:

 

 

 

 

 

Mehrerträge bzw. -einzahlungen beim Produktkonto:

 

 

Bezug zum strategischen Management:

 

Nein

 

X

Ja; Darstellung der Maßnahme

           3.1 … präventive Angebote wirkungsorientiert organisieren

 

Belange von Menschen mit Behinderung sind betroffen:

 

Nein

 

X

Ja

 

Belange von Menschen mit Behinderung wurden berücksichtigt:

 

 

Nein

 

X

Ja

 

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Anlage/n:

Kalkulation Zukunft 1-2-3, Bären_2020

 

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Kalkulation_Zukunft 1-2-3 Bären_2020 (192 KB)