Home
 
Kreistag
Ausschüsse
Fraktionen
 
Kalender
Übersicht
 
Übersicht
 
Textrecherche


Bürgerinformationssystem

Vorlage - DrS/2019/320  

 
 
Betreff: Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Elmshorn
Status:öffentlichVorlage-Art:Drucksache
Verfasser/in:Stankat, Manfred
Federführend:Jugendamtsleitung Bearbeiter/-in: Stankat, Manfred
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
21.11.2019 
9. Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Zusammenfassung:

Die Kreisverwaltung  (Jugendamt und Gesundheitsamt) erwägt, im Jahr 2020 die Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psycho-therapie in Elmshorn im Interesse des Aufbaus eines regionalen Netzwerkes sowie eines kinder- und  jugendpsychiatrischen Erstversorgungsangebots für Kinder und Jugendliche mit Trauma-Erfahrungen zu erhalten und auszubauen. Die konzeptionellen und finanziellen Grundlagen dafür bedürfen noch der internen fachlichen Vorbereitung sowie der Abstimmung öffentlicher Förderungen mit den jeweils zuständigen Abteilungen des Sozialministeriums. Die Verwaltung empfiehlt, für das Vorhaben finanzielle Vorsorge in Höhe von zumindest 25.000 Euro im Haushalt 2020 mit Sperrvermerk zu treffen.

 

Sachverhalt:

 

Das Sozialministerium fördert seit 2016 die Kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken im Lande für die Durchführung regionaler Erstversorgungsangebote für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung in Höhe von jeweils 75.000 Euro p.a. zzgl. Aufstockungen für regional größere Einzugsbereiche. Die Regio Kliniken GmbH in Elmshorn mit einem regionalen Versorgungsauftrag für die Kreise Steinburg, Pinneberg und das westliche Gebiet des Kreises Segeberg inkl. der Stadt Norderstedt hat eine jährliche Landesförderung von bis zu 125.000  Euro erhalten. Eine Kreisförderung fand bisher nicht statt.

 

Ausgangspunkt der Landesförderung war der zunächst zahlenmäßig sehr große und psychiatrisch intensive Behandlungsbedarf von traumatisierten unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA). Mit dem Rückgang dieser Zielgruppe hat sich das geförderte Angebot in den Jahren 2018 und 2019 zu einer Arbeit mit geflüchteten Familien und den von ihnen begleiteten Kindern und Jugendlichen entwickelt. 

 

Im Rahmen dieses Projektes werden im Kreis Segeberg zurzeit folgende Angebote durch die Klinik Elmshorn durchgeführt:

 

  • Traumaambulanz bzw. mobile Sprechstunde in der EAE Boostedt, einmal monatlich ganztägig mit drei bis vier Mitarbeiter*innen (Arzt*in, Soz.päd, Sprachmittler), pro Einsatztag werden vor Ort ca. 10 bis 15 Kinder kinder- und jugendpsychiatrisch behandelt; darüber hinaus mehr als 30 Patientenkontakte pro Monat.
  • Ambulante Beratungen (Konsiltermine) in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, in denen junge Geflüchtete leben.
  • Bezugsbetreuer*innen können die Klinik rund um die Uhr kontaktieren für z.B. Akutinterventionen oder Medikationen.
  • Netzwerkaktivitäten in Norderstedt und im Kreis (fallbezogen und / oder übergreifend).

 

Das Land zieht sich gemäß Hinweis der Klinikleitung sowie nach tel. Bestätigung des Sozialministeriums wegen Rückgangs der Zielgruppe voraussichtlich mit Ende des Jahres 2019 aus der bisherigen Projektförderung zurück bzw. widmet diese um in die beiden Bereiche "Gesundheitsförderung" und "Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe", um damit künftig die Versorgung der Zielgruppen in einer geänderten Förderkulisse sowie mit einem gekürztem Mittelumfang sicherzustellen. Es ist zurzeit zumindest noch unklar, welche und wie hohe Landesförderungen die Klinik Elmshorn für ihre im Kreis Segeberg bestehenden Angebote beantragen kann.

 

Aus Sicht des Jugendamtes ist es jedoch erforderlich,

 

  1. Das ambulante fachärztliche  Angebot der Klinik in der EAE Boostedt  in ungekürzten Umfang aufrecht zu erhalten, um die ansteigenden Familienhilfen des Jugendamtes für Bewohner*innen der Einrichtung kinder- und jugendpsychiatrisch zu unterstützen bzw. zu flankieren;

 

  1. die Möglichkeit zur Durchführung von Konsilterminen und medizinischen Akutinterventionen der Klinik in den ortsansässigen  Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zu erhalten

 

sowie dieses mobile Sprechstundenangebot auch um

 

  1. eine stärkere Zusammenarbeit zwischen der Klinik und den Jugendamts-Außenstellen im westlichen Kreisgebiet zu erweitern, wo für die Fachkräfte des Jugendamtes ein erheblicher Bedarf für einzelfallbezogene Klärungen und Beratungen im Rahmen einer kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlung weit über die Zielgruppe der Geflüchteten hinaus besteht.

 

Die Verwaltung beabsichtigt daher, im Interesse einer bedarfsgerechten Fortsetzung und Erweiterung der bestehenden kinder- und jugendpsychiatrischen Angebote und Zusammenarbeiten, mit der Klinik Elmshorn sowie mit dem Sozialministerium Verhandlungen über die künftige örtliche Angebotsstruktur in diesem Bereich sowie deren öffentliche Finanzierung zu führen.

 

Dabei erwartet die Kreisverwaltung vom Land zumindest eine Weiterfinanzierung der unter Ziffern 1. und 2. benötigten o.a. Angebote, während eine Finanzierung des Angebots unter Ziffer 3 voraussichtlich nicht ohne komplementäre oder vollständige Finanzierung aus Kreismitteln erfolgen kann.

 

In die weiteren Verhandlungen mit Klinik und Land sollten auch die Kreise Pinneberg und Steinburg einbezogen werden, die eine vergleichbare Ausgangslage haben.

 

Die Verwaltung empfiehlt, in den Haushalt 2020 vorsorglich für die konzeptionell und finanziell noch vorzubereitende Zusammenarbeit mit der Regio-Kliniken GmbH  einen Betrag von mindestens 25.000 Euro in die Änderungsliste zum HH-Entwurf aufzunehmen, dessen Einsatz mit Sperrvermerk nur zur Aufhebung durch den Jugendhilfeausschuss erfolgen kann.

 

 

 

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss empfiehlt dem Hauptausschuss und Kreistag, in die Änderungs-liste zum HH-Entwurf 2020 im Teilplan 3634 einen Betrag von 25.000 Euro für die zweckgebundene Zusammenarbeit des Jugendamtes mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und-psychotherapie der Regio Kliniken GmbH in Elmshorn aufzunehmen. Der Einsatz der Mittel wird unter Sperrvermerk gestellt, der vom Jugendhilfeausschuss nur nach Vorlage eines fachlichen und wirtschaftlichen Konzepts aufgehoben werden kann. Die Verwaltung wird damit sowie zur Abstimmung mit dem Sozialministerium beauftragt.

 

 

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

X

Ja:

 

X

Darstellung der einmaligen Kosten, Folgekosten

 

25.000 Euro zunächst im Jahre 2020

 

 

Mittelbereitstellung

X

Teilplan:3634, Hilfen für junge Volljährige/Inobhutnahme/ Eingliederungshilfen nach § 35a SGB VIII

 

In der Ergebnisrechnung

Produktkonto:

 

In der Finanzrechnung investiv

Produktkonto:

 

 

Der Beschluss führt zu einer über-/außerplanmäßigen Aufwendung bzw. Auszahlung

 

in Höhe von

 

Euro

 

(Der Hauptausschuss ist an der Beschlussfassung zu beteiligen)

 

 

Die Deckung der Haushaltsüberschreitung ist gesichert durch

 

Minderaufwendungen bzw. -auszahlungen beim Produktkonto:

 

 

 

 

 

Mehrerträge bzw. -einzahlungen beim Produktkonto:

 

 

Bezug zum strategischen Management:

 

Nein

 

 

Ja; Darstellung der Maßnahme

 

 

Belange von Menschen mit Behinderung sind betroffen:

 

Nein

 

X

Ja

 

Belange von Menschen mit Behinderung wurden berücksichtigt:

 

 

Nein

 

X

Ja

 

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Anlage/n:

 

Stammbaum:
DrS/2019/320   Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Elmshorn   Jugendamtsleitung   Drucksache
DrS/2019/320-1   Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Elmshorn - hier Aufhebung des Sperrvermerks   Jugendamtsleitung   Drucksache