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Vorlage - DrS/2020/087  

 
 
Betreff: Bericht KOMBINE - Kommunale Bewegungsförderung zur Implementierung der nationalen Empfehlungen
Status:öffentlichVorlage-Art:Bericht der Verwaltung
Verfasser/in:Frau Oeltjen
Federführend:Sozialpsychiatrie und Gesundheitsförderung Bearbeiter/-in: Zierke, Beate
Beratungsfolge:
Ausschuss für Ordnung, Verkehr und Gesundheit Kenntnisnahme
08.06.2020 
Sitzung des Ausschusses für Ordnung, Verkehr und Gesundheit zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt:

Zusammenfassung:

 

Seit Mitte 2019 läuft das Projekt KOMBINE im Kreis Segeberg, der als eine von sechs Modellkommunen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und dem GKV-Spitzenverband für die Umsetzung ausgewählt wurde. Die Ziele von KOMBINE sind die modellhafte Entwicklung und Umsetzung von innovativen Ansätzen zur kommunalen Bewegungsförderung in der Lebenswelt Kommune. Der Fokus liegt dabei auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Des Weiteren geht um einen modellhaften Aufbau von Strukturen der kommunalen Bewegungsförderung. Durch die bisher fünf durchgeführten kooperativen Planungssitzungen, bestehend aus lokalen Basisexpert*innen (u. a. Akteure aus Sozial-, Bildungs- und Sporteinrichtungen der drei Modellregionen), lokalen Entscheidungsträger*innen und Menschen mit sozialer Benachteiligung, konnten für alle drei Modellregionen Maßnahmen zur Bewegungsförderung erarbeitet und zum Teil schon umgesetzt werden. Außerdem haben vier durchgeführte Steuerungsgruppensitzungen zur strategischen Ausrichtung des Projektes sowie der Steuerung des Gesamtprozesses beigetragen. Bisher wurde der Prozess von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg begleitet.

 

Sachverhalt

 

KOMBINE wird gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Auftrag und mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach §20a SGB V. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes erfolgt durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg unter der Federführung von Prof. Dr. Dr. h. c. Alfred Rütten und Prof. Dr. Klaus Pfeifer.

 

Die Ziele von KOMBINE sind die modellhafte Entwicklung und Umsetzung von innovativen Ansätzen zur kommunalen Bewegungsförderung in der Lebenswelt Kommune mit dem Fokus auf sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen sowie der modellhafte Aufbau von Strukturen der kommunalen Bewegungsförderung.

Für die Umsetzung dieser Ziele wurden zu Beginn des Projektes zunächst drei Modellgemeinden ausgewählt – Fahrenkrug, Weddelbrook und Trappenkamp. Die Ausweitung auf weitere Gemeinden soll im Laufe des Projektes folgen.

Eine Anpassung an örtliche Begebenheiten und die Beteiligung von Bürger*innen stehen bei der Entwicklung von Maßnahmen im Vordergrund. Durch einen kooperativen Planungsprozess werden alle Beteiligten, das bedeutet lokale Akteure und insbesondere Menschen mit sozialer Benachteiligung, partizipativ in die Planung einbezogen.

 

In den bisher fünf durchgeführten kooperativen Planungssitzungen wurden der Bestand sowie der Bedarf der Bewegungsförderung in der jeweiligen Gemeinde gesichtet und bewertet, unterschiedliche modellhafte Ansätze zur Bewegungs-förderung mit einem besonderen Fokus auf Menschen mit sozialer Benachteiligung vorgestellt und erörtert sowie darauf aufbauend im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften der jeweiligen Gemeinden sowie des Kreises konkrete Maßnahmen zur Bewegungsförderung entwickelt und teilweise bereits umgesetzt.

Die kooperativen Planungssitzungen boten zusätzlich die Möglichkeit eines Austausches der Gemeinden untereinander sowie die gemeinsame Weiterentwicklung der geplanten Maßnahmen. Eine weitere und letzte kooperative Planungssitzung mit der Begleitung der Universität soll, sofern die Bestimmungen bzgl. der Corona-Pandemie es zulassen, im Juni erfolgen. Danach erfolgt das weitere Vorgehen in Verantwortung der Gesundheitsplanerin sowie der Koordinatorin für kommunale Bewegungsförderung.

 

Neben der kooperativen Planungsgruppe arbeitet die Steuerungsgruppe an einer strategischen Ausrichtung des Projektes sowie der Steuerung des Gesamtprozesses. Bisher fanden vier Steuerungsgruppensitzungen statt, die sich aus dem Landrat, der FBL III, FDL Gesundheit, FDL Kita, Jugend, Schule und Kultur, der Vorsitzenden des OVG-Ausschusses des Kreistages im Kreis Segeberg, den Bürgermeistern der drei Modellgemeinden sowie einem Vertreter des Kreissportverbandes zusammensetzt.

 

In allen drei teilnehmenden Gemeinden konnten bereits Maßnahmen umgesetzt oder auf den Weg gebracht werden. Die Planung bzw. Umsetzung weiterer Maßnahmen wurde durch die Corona-Pandemie unterbrochen.

 

In Fahrenkrug wurde ein regelmäßig stattfindender Spaziergang durch die Fahrenkruger Feldmark organisiert. Unter dem Namen „Gemeinsam spazieren und klönen“ fanden dort vor den Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie in regelmäßigen Abständen Spaziergangsrunden statt, die über Messenger-Dienste sowie örtliche Aushänge kommuniziert wurden. Außerdem konnte durch KOMBINE in der Fahrenkruger Senioren-Wohngenossenschaft eine Senior*innengymnastik ins Leben gerufen werden. Hierdurch werden auch diejenigen, welche aufgrund ihrer körperlichen Verfassung nicht an den Spaziergängen teilnehmen können, mit einem neuen Angebot erreicht.

 

In Weddelbrook werden 26 neue Bänke im Ort aufgestellt, die Spazier-gänger*innen auf unterschiedlichen Wegen von etwa fünf Kilometern Länge Sitzgelegenheiten bieten sollen. Hierdurch sollen mehr Einwohner*innen zu Spaziergängen und damit körperlicher Aktivität animiert werden. Passend zu den Bänken wurde ein Wegenetz entworfen. Aktuell findet eine Ideensammlung statt, wie die Bänke außerdem mit Aktivitäten verknüpft werden können, um die körperliche Fitness der Bürger*innen nochmals zu fördern. Außerdem ist in Weddelbrook die Umgestaltung des Schulhofes geplant, um mehr attraktive Bewegungsmöglichkeiten für Kinder zu schaffen.

 

In Trappenkamp sind die Umsetzungen zur Vorbereitung einer ersten Maßnahme abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit der OGS Trappenkamp werden Schwimmkurse für alle angeboten. Für die Leitung der Kurse wurden Rettungsschwimmer*innen extra ausgebildet. So wird nicht nur die Bewegung gefördert, sondern auch ein Beitrag dazu geleistet, Badeunfälle zu reduzieren.

Die Kreis-Arbeitsgemeinschaft arbeitet derzeit eine Maßnahme aus, die gemeindeübergreifend wirksam sein soll: Die Ausbildung und Anstellung von Integrationslots*innen im Sport (Bewegungslots*innen) soll dazu beitragen, vor allem sozial benachteiligte Menschen in Segeberg in Bewegung zu bringen, sich zu engagieren und langfristig ein bewegungsreicheres Leben zu führen. Für diese Maßnahme soll ein Förderantrag bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gestellt werden, um die Anstellung beim Kreissportverband finanzieren zu können. Durch eine zielgruppenspezifische Projektförderung können bis zu 30.000 Euro jährlich beantragt werden. Der vom Kreis zu erbringende Eigenanteil als Fördervoraussetzung beträgt dabei 20 %.

Perspektivisch sollen die Maßnahmen in den Gemeinden verstetigt und das Projekt auf weitere Gemeinden ausgeweitet werden. Außerdem sollte es das Ziel sein, weitere Maßnahmen auf Kreisebene zu entwickeln, von denen jede Gemeinde, unabhängig von der Teilnahme am Projekt, profitieren kann.

 

Aufgrund der aktuellen Situation der Corona-Pandemie stockt die Weiter-entwicklung der Maßnahmen in den Arbeitsgemeinschaften, auch für die anstehende kooperative Planungssitzung konnte zum jetzigen Zeitpunkt noch kein konkreter Termin festgelegt werden.

 

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Anlage/n: