Bürgerinformationssystem
Sachverhalt: Zur Schulentwicklung: Im Schulentwicklungsplan des Kreises 2002 – 2006 ist darauf hingewiesen, dass sowohl die Prognose zur Schülerzahlenentwicklung als auch die Prognose zum Unterrichtsraumbedarf bei den Schulen für Geistigbehinderte erwarten lassen, dass für die im Planungszeitraum berechnete weitere Steigerung der Anzahl der behinderten Schülerinnen und Schüler zusätzlicher Schulraum bereitzustellen sein wird. Dabei wird die Zunahme des Anteils der Schwerst-Mehrfachbehinderten an der Schülerzahl erhöhte Anstrengungen zur Anpassung der Einrichtung und Ausstattung der Schulen erfordern. Diese Prognosen haben sich bisher bestätigt. Die weitere zu erwartende Entwicklung der Sonderschulen G wird in den beigefügten Anlagen dargestellt: · Analyse der Schülerzahlen nach Geburtsjahrgang (Anlage 1) · Prognose der Entwicklung unter Berücksichtigung der Stärke der relativen Geburtsjahrgänge im Kreis nach ermittelter Quote aus der Analyse bis zum Schuljahr 2010/2011 (Anlage 2) · Prognose nach tatsächlichen schulrelevanten Geburtsjahrgängen für die Zeit vom Schuljahr 2006/2007 bis zum Schuljahr 2010/2011 (Anlage 3) Aus der Analyse der Schülerzahlen der Schuljahre 2001/02 bis 2005/06 errechnet sich eine Durchschnittsquote für die Schüler der Sonderschulen G an der Gesamtschülerzahl von 0,551. Diese Quote zugrunde gelegt prognostizieren sich für den Planungszeitraum 2006/07 bis 2010/11 voraussichtlich folgende Schülerzahlen an den Sonder Schulen G insgesamt: Schuljahr 2006/07 = 192 SchülerInnen Schuljahr 2007/08 = 189 SchülerInnen Schuljahr 2008/09 = 185 SchülerInnen Schuljahr 2009/10 = 182 SchülerInnen Schuljahr 2010/11 = 179 SchülerInnen Rückgang um 13 SchülerInnen gleich 6,77 % Die Entwicklung der Schülerzahlen an
den Sonderschulen G im Kreis Segeberg seit dem Schuljahr 1995/96 bis heute
zeigt die nachstehende Aufstellung:
Die Aufstellung zeigt, dass sich die
Schülerzahlen an den Sonderschulen G im Kreis innerhalb der letzten zehn
Schuljahre nahezu verdoppelt haben. Für die weitergehende Beurteilung der
zu erwartenden Entwicklung auch bei den Sonderschulen G die folgenden
Anmerkungen: Die durchschnittliche Lebenserwartung
ist bisher u.a. aufgrund des medizinischen Fortschritts und sich verbessernder
Lebensverhältnisse kontinuierlich gestiegen. So erhöhte sich die
Lebenserwartung eines neugeborenen Kindes im Zeitraum von 1901 bis 2000 von
44,8 auf 74,8 Jahre bei Jungen und von 48,3 auf 80,8 Jahre bei Mädchen. Für die
Zukunft wird auch weiterhin von einer steigenden Lebenserwartung ausgegangen.
Sie wird bis 2050 voraussichtlich für Jungen auf 81,1 Jahre und für Mädchen auf
86,6 Jahre steigen. Während einerseits die Menschen immer
älter werden, sinkt gleichzeitig die Zahl der Geburten. Damit schrumpft – auch
unter Berücksichtigung von Zuzügen – die Bevölkerung. Um in Deutschland
langfristig den Erhalt der gegenwärtigen Bevölkerung zu sichern, müsste die
Geburtenrate bei Frauen im Durchschnitt bei ca. 2,1 Kindern liegen. Derzeit
liegt die Geburtenrate jedoch nur bei 1,4 Kindern. Deutschland hat damit den
niedrigsten Stand in Europa erreicht. Die niedrige Geburtenhäufigkeit führt
dazu, dass die Anzahl der potenziellen Mütter immer kleiner wird. Die Zahl der
Frauen im geburtenfähigen Alter von 15 – 45 Jahren wird von derzeit knapp 20
Millionen auf gut 14 Millionen im Jahr 2050 sinken. Jede nachfolgende
Generation wird folglich ca. 1/3 kleiner als ihre Elterngeneration sein. Einhergehend mit der rückläufigen
Geburtenentwicklung schlägt sich dies auf die zu erwartenden Schülerzahlen
nieder. Nach Erkenntnissen des Landes ist davon auszugehen, dass sich die
Schülerzahlen mittelfristig insgesamt reduzieren werden. Für die Bereich der
Grundschulen wird landesdurchschnittlich bis zum Schuljahr 2019/20 ein Rückgang
auf 77% der im Schuljahr 2004/05 bei 100% liegenden Schülerzahl prognostiziert.
Ein Schülerzahlenrückgang in dieser Größenordnung wird sich allerdings bei den
Sonderschulen G im Kreis Segeberg aller Voraussicht nach im prognostizierten
Zeitrahmen nicht realisieren. Nach der Bevölkerungsvorausberechnung
für die Kreise und Kreisfreien Städte Schleswig-Holsteins bis 2020
(Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein – Statistischer Bericht A
I 8 – 2005 S vom 30. März 2005) werden sich die Bevölkerungszahlen hier wie
folgt entwickeln: ·
siehe Anlage 4 und 4a Danach wird sich die Anzahl der
Geburten im Kreis Segeberg in der Zeit von 2005 – 2010 von 71.120 auf 67.900
und bis 2020 auf 63.940 verringern. Ein Rückgang bis zum Jahre 2010 um 3.220
Geburten = 4,53% und bis zum Jahr 2020 um 7.980 = 11,22%. Von dieser Prognose ausgehend würde
das für den Bereich der Sonderschulen G im Kreis folgende rückläufige
Schülerzahlenentwicklung bedeuten: Schülerzahlen Trave-Schule Janusz-Korczak Moorbek- im Schuljahr
Schule
Schule 2005/06 87 80 61 2010/11 83 76 58 2020/21 77 71 54 Rückgang um 10
9 7 Diese Erwartungen des Statistischen
Landesamtes decken sich nicht mit der unter Berücksichtigung der von
hier ermittelten Quote (0,551 Anteil an der Gesamtschülerzahl im Kreis)
gemachten Prognose. Die vom Statistischen Landesamt erhobenen Daten beziehen
sich auf den Landesdurchschnitt. Diese Größen sind erfahrungsgemäß für den
Kreis Segeberg nicht voll übertragbar, weil der Kreis Segeberg auch
mittelfristig noch eine ansteigende Bevölkerungsentwicklung zu verzeichnen
haben wird. Die Lage des Kreises Segeberg im Randbereich zu Hamburg ist hier
von entscheidender Bedeutung, zumal in diesem Randbereich auf den Achsen
Norderstedt – Henstedt-Ulzburg – Kaltenkirchen – Bad Bramstedt sowie
Norderstedt – Kayhude – Nahe – Itzstedt und den jeweils zugehörigen
Umlandgemeinden schon in den letzten Jahren erhebliche Zuzugsgewinne zu
verzeichnen waren und auch zukünftig zu verzeichnen sein werden. Ein
prognostizierter Rückgang von 6,77% erscheint hier – abweichend vom Landestrend
- unter Berücksichtigung dieser Bevölkerungszahlenentwicklung im Kreis Segeberg
realistisch. Zur Problematik der Trave-Schule: Wie schon dargestellt, haben sich die
Schülerzahlen an den Sonderschulen G im Kreis innerhalb der vergangenen zehn
Schuljahre nahezu verdoppelt. Besonders betroffen davon ist die Trave-Schule in
Bad Segeberg. Die Trave-Schule in Bad Segeberg nahm zum Schuljahr 1982/83
ihren Betrieb mit 25 Schülerinnen und Schülern auf. Konzipiert und errichtet
war diese Schule für insgesamt 48 Schülerinnen und Schüler (Klassenfrequenz
max. 8 Schüler). Die Entwicklung der Schülerzahl ging hier sehr rasch voran und
schon im Schuljahr 1984/85 war die zunächst angenommene Schülerzahl von 48
erreicht bzw. bereits um 3 überschritten. Bis zum Schuljahr 1988/89 stieg die
Schülerzahl auf 59 an, um sich dann bis zum Schuljahr 1995/96 wiederum auf 48
(100%) und damit der ersten Konzeption entsprechend zu reduzieren. Ein abermals deutlicher Anstieg der
Schülerzahlen begann mit dem Schuljahr 1999/2000. In diesem Jahr erhöhte sich
die Schülerzahl um 20 auf 62. Die
Entwicklung zeigt die folgende Darstellung:
Zur derzeitigen Schülerzahl ist
anzumerken, dass sich z.Z. noch weitere 16 Schülerinnen und Schüler in
integrativen Maßnahmen an allgemeinbildenden Schulen befinden. Es ist
erfahrungsgemäß davon auszugehen, dass sich aus diesen Integrationen ein
erheblicher Anteil von Rückläufern zur Sonderschule G ergeben wird, sobald
diese Schülerinnen und Schüler die ersten 4 Grundschuljahre absolviert haben. Einhergehend mit der steigenden
Schülerzahl ist auch eine deutliche Zunahme der schwer Mehrfachbehinderten an
der Gesamtschülerzahl festzustellen. Dies gilt für alle drei Sonderschulen
gleichermaßen. Der Anteil der schwer mehrfachbehinderten SchülerInnen beträgt
bei der Trave-Schule derzeit etwa 20% bei steigender Tendenz. Dies hat sowohl
Auswirkungen auf den pflegerischen Bereich als auch auf die notwendige
räumliche Ausstattung des Schulgebäudes. Unter Berücksichtigung des zu
erwartenden Rückgangs wird sich die Schülerzahl an der Trave-Schule zum
Schuljahr 2010/11 um
4 auf
83 und zum
Schuljahr 2020/21 um
6 auf
77 reduziert haben. Mit Inkrafttreten des Lehrplans für
sonderpädagogische Förderung aus dem Jahre 2002 ist den Schulen für
Geistigbehinderte ein besonderer Unterrichtsauftrag erteilt worden, der sich
insbesondere an die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und der Werkstufe
richtet. Danach hat die Oberstufe der Sonderschule G eine Brückenfunktion zur
Werkstufe, die in die Bereiche der beruflichen Bildung einführt. Sie eröffnet
die Möglichkeit zur Orientierung in unterschiedlichen Berufsfeldern. Die Werkstufe schließt an die
Oberstufe an. Schwerpunkt des Bildungsangebots in der Werkstufe sind die
Orientierung in der Berufswelt, die Vorbereitung auf das Arbeitsleben und die
berufliche Grundbildung. Dabei ist eine wesentliche Aufgabe die breit angelegte
berufliche Grundbildung, in der grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten
vermittelt werden, die später im Rahmen bestimmter Berufsfelder eingesetzt und
weiterentwickelt werden können. Der Schule steht es frei, die jeweiligen
Berufsfelder zu wählen. Die Trave-Schule hat sich hier für den Bereich der
Hauswirtschaft und den Bereich Holz/Metall entschieden. Die notwendige
Wissensvermittlung in grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten ist allerdings
nur dann möglich, wenn auch geeignete Werkräume mit adäquater Ausstattung zur
Verfügung stehen. Dies ist in der Trave-Schule nicht in ausreichendem
Maße vorhanden. Zum Raumbedarf: Die Schule ist im derzeitigen
Baubestand (6 Klassen à 44 m²) konzipiert für 48 Schülerinnen und Schüler.
Tatsächlich besucht wird diese Schule inzwischen von 87 SchülerInnen. Ob für
den Bereich der Trave-Schule ein Rückgang der Schülerzahlen so wie vorstehend
prognostiziert eintreten wird, ist derzeit nicht abschließend zu beantworten.
Es wird hier eher davon auszugehen sein, dass sich die Schülerzahl auf
vergleichsweise hohem Niveau auch mittelfristig halten wird. Ein Indiz dafür
ist die Tatsache, dass im unmittelbaren Einzugsbereich der Trave-Schule derzeit
von der Stadt Bad Segeberg ein neues Baugebiet mit 36 Wohneinheiten ausgewiesen
und erschlossen wird. Für die Trave-Schule wird daher auch für den
Planungszeitraum und darüber hinaus eine Schülerzahl von rd. 80 anzusetzen
sein. Bereits in der Vergangenheit ist auf
zusätzlichen Raumbedarf reagiert worden, indem die damals errichteten Räume für
den Sonderkindergarten (2 Klassen à 43 m², allerdings ohne Gruppenraum) der
Schule zur Verfügung gestellt wurden. Darüber hinaus erhielt die Schule zwei
Containerklassen. Nach dem gültigen Musterraumprogramm
stehen der Schule bei ca. 80 Schülerinnen und Schüler folgende Unterrichtsräume
zu:
Der Soll-Ist-Vergleich zeigt
hier den folgenden Fehlbedarf:
Die Erweiterungsfläche beträgt hier 551 m². Darin enthalten ist auch eine Erweiterung der vorhandenen Gymnastikhalle. Unter Berücksichtigung der seit dem 01.01.02 gültigen Kostenrichtwerte errechnen sich für die Erweiterungsfläche insgesamt zuwendungsfähige Gesamtbaukosten von 950.126,00 €. Der Kostenanteil für Gymnastikhallenerweiterung errechnet sich auf 343.224,00 €. Der Landeszuschuss beträgt auf die förderfähigen Kosten 55% = 522569,00 €. Bereits in der 2. Fortschreibung des Schulentwicklungsplans des Kreises Segeberg war auf die besondere Situation der Schülerzahlenentwicklung an den Sonderschule G hingewiesen. Die Verwaltung hatte den Auftrag, hier ein besonderes Augenmerk auf die Sonderschule G Kaltenkirchen zu richten und dem dort attestierten Raumbedarf durch ein entsprechendes Raumprogramm zu begegnen. Diesem Auftrag ist inzwischen in vollem Umfang entsprochen worden. Gleichermaßen wie in Kaltenkirchen stellt sich jetzt der vorstehend dargelegte besondere Raumbedarf bei der Trave-Schule in Bad Segeberg, dem ebenfalls nur durch ein angemessenes Raumprogramm begegnet werden kann. Dem reinen Klassenraumbedarf könnte auch durch Aufstellung von Klassencontainern entsprochen werden. Dies ist für einen Übergangszeitraum auch bereits veranlasst. Mit zusätzlichem Klassenraum allein ist der Schule aber nicht gedient. Hier bedarf es eines umfangreicheren Pakets im dargestellten Umfang, um die Schule dem Bedarf entsprechend auszustatten. Nach Umsetzung dieses Programms sind dann die angemieteten zwei Klassencontainer abgängig. Beschlussvorschlag: a) Die in der Beschlussvorlage
dargestellte Schulentwicklung zur Trave-Schule wird zur Kenntnis genommen. b) Das in der Vorlagenbegründung
dargestellte Raumprogramm für eine bauliche Erweiterung der Trave-Schule wird als notwendig
anerkannt und genehmigt. Finanzielle Auswirkungen:
Anlage/n:
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