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Auszug - Bericht zur Personalsituation des Jugendamtes  

 
 
8. Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 3.2.2
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 29.10.2019 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 18:00 - 21:10 Anlass: Sitzung
Raum: Kreistagssitzungssaal
Ort: Hamburger Straße 30, Bad Segeberg
 
Wortprotokoll

Herr Stankat berichtet, dass seit über einem Jahr mehrere Überlastungsanzeigen ganzer SD-Teams (Bad Bramstedt, Bad Segeberg, Pflegekinderdienst, Eingliederungshilfen für Minderjährige) sowie mehrere Einzelüberlastungsanzeigen aus dem Sozialen Dienst und aus einem Team der Wirtschaftlichen Jugendhilfe vorliegen.

 

Zur Präsentation erläutert Herr Kerder, dass im Diagramm jedem/r Mitarbeiter*in eine einzelne Zeile zugeordnet ist. Da die Darstellung nur ganze Jahre berücksichtigt, sei die tatsächliche Zahl der Mitarbeiter*innen der vergangen 5 Jahre und somit auch die Zahl der Zu- und Abgänge noch weit höher. Nicht dargestellt seien zwischenzeitlich nicht besetzte Stellen.

 

Herr Stankat nennt als Gründe für die hohe Fluktuation, dass Mitarbeiter*innen

-         nicht mit der Realität entsprechenden Vorstellungen die Arbeit angetreten hätten,

-         wegen Überforderung ausgeschieden oder auch aus der Kritik an den Rahmenbedingungen ausgeschieden seien,

-         in den Ruhestand gegangen sind,

-         schwanger oder langzeitkrank geworden seien.

 

Herr Wulff fragt an, wie viele neue Stellen in den letzten Jahren geschaffen wurden.

Herr Stankat antwortet, dass ein Stellenzuwachs  im Sozialen Dienst 2012/13 nach dem Kinderschutzfall und 2015/16 durch die unbegleiteten minderjährigen Ausländer eingetreten ist. Davon seien zwischenzeitlich zwei Stellen zurückgeführt worden.

 

Frau Saggau fragt, ob die Probleme in allen Standorten gleichermaßen aufträten.

Herr Stankat antwortet, dass die Probleme in den Teams sehr unterschiedlich seien, tlw. örtlich wenige Probleme aufträten, andere Teams dagegen hoch betroffen seien.

 

Frau Raad fragt nach, welche Arbeitsausfälle durch Neubesetzungen entstünden.

Herr Stankat gibt dazu an, dass dazu zwar keine Erhebung im Sinne einer Kennzahl vorliege, man sich aber vor Augen führen müsse, dass mindestens mit einem halben Jahr Einarbeitungszeit einer Fachkraft gerechnet werden müsse, und auch alle neuen Mitarbeit*innen 12 Tage an einer Lüttringhausschulung teilnähmen.

 

Herr Pohlmann fragt Vergleichsangaben mit anderen Kreisen an.

Herr Stankat führt aus, dass diese Thematik im Benchmarking nicht erfasst sei, er aber aus dem Kontakt mit anderen Jugenamtsleiter*innen wisse, dass es dort ähnliche Probleme gäbe. So seien z.B. in einem dem unsrigen vergleichbaren Jugendamt am Bodensee 20 Stellen für Sozialpädagog*innen unbesetzt.

Frau Löhmann ergänzt, dass in anderen Fachdiensten des Fachbereichs III, bspw. bei den Eingliederungshilfe für Erwachsene oder der Betreuungsbehörde keine solch signifikante Fluktuation festzustellen sei.

 

Herr Wulff merkt an, dass in welchem Arbeitsbereich auch immer Fluktuation schon immer gemanagt werden musste.

 

Herr Kraft fragt an, wie hoch die Fallbelastung je Mitarbeiter*in sei.

Herr Stankat  verweist auf den Evaluationsbericht, der die Fallbelastung als im Vergleich nicht außergewöhnlich hoch darstelle. Herr Kerder ergänzt, dass es keine allgemein gültigen oder einheitlichen Zählweisen zur Fallbelastung gebe, insofern ein Vergleich mit woanders genannten Zahlen fragwürdig sei.

 

Anmerkung der Verwaltung

Die Verwaltung wird zur nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 21.11.2019 eine Übersicht der Zugänge und Abgänge von Stellen für sozialpädagogische Fachkräfte des Jugendamtes in den Stellenplänen der Jahre 2013 bis 2019 vorlegen.

 

Herr Wulff fragt nach der Zählweise von Fällen, in welchen Zeitraum oder ob zu einem Stichtag erfasst werde.

Herr Stankat erläutert, dass nicht nur die förmlichen Hilfen zur Erziehung als Fall anzusehen seien, auch Jugendgerichtshilfen, Familiengerichtshilfen, Inobhutnahmen, Prüfung von Kindeswohlgefährdungen und nicht zuletzt die eigenen Beratungstätigkeiten. Meist werde von Stichtagszählungen ausgegangen.

Er erklärt weiter, dass auch durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen die Arbeitsbelastung abgebaut werden soll, beispielhaft nennt er den Abbau von Doppelbüros, eine verbesserte Sachausstattung, u.a. die Bereitstellung von Dienstwagen, Mobiltelefonen oder die Qualitätssicherung durch das Sachgebiet Kinderschutz und Qualitätsentwicklung.

 

Anschließend berichtet Frau Keller vom FD 51.33 Nord, Team Bornhöved aus ihrem Arbeitsalltag (Redemanuskript als Anlage).

Herr Stankat ergänzt, dass in den letzten beiden Jahrzehnten neben den Hilfebedarfen auch immer mehr formalen Ansprüchen im Jugendamt Rechnung getragen werden müsse. Dies stehe im Konflikt zur Intention und Ausbildung der Sozialpädagog*innen, die sehr viel stärker auf die pädagogischen Ansprüche ausgerichtet seien.

 

 

Herr Wulff verlässt die Sitzung.

 

Pause von 19:35 – 19:50 Uhr.

 

Herr Köppen nimmt an der Sitzung teil.

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich JHA_2019-10-29_TO322-Personal (97 KB)